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Auszug aus dem Pressebericht für den Gemeindebereich Schnaitsee

von Kathrin Stoiber

Aus dem Gemeinderat Schnaitsee :  Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel stellt sich vor

 

Die Gemeinde Schnaitsee ist eine der 16 Gründergemeinden vom Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel, einem gemeinsamen Kommunalunternehmen, das offiziell seinen Geschäftsstart am 1. Januar 2021 hatte. Mit Michael Perkmann kam nun der Vorstand vom Regionalwerk nach Schnaitsee und stellte dem Gemeinderat das Unternehmen und die Zielsetzungen vor. Beginnend mit der Idee im Jahr 2015 und einer ausführlichen Machbarkeitsstudie, zu 60% über LEADER gefördert, bis zum Herbst 2018 bedeuteten einen langen Vorlauf. In den Jahren 2019 und 2020 waren dann die Kommunen dran, die Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie mit Leben zu füllen. Es wurden Satzungen erarbeitet, Grundsatzbeschlüsse im Kreis der Kommunen getroffen und alles mit der Rechtsaufsicht abgestimmt. Nun ist das Regionalwerk mit Sitz in Kirchanschöring seit gut zwei Jahren aktiv, ist mittlerweile auf 31 Kommunen in  den Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim und Altötting angewachsen und mit fünf Mitarbeitern am Markt vertreten.

Gemäß der Zielsetzung sind die Kernaufgaben die Themenfelder Energie und Wärme. In diesen Bereichen wollen die Kommunen gemeinsam selbst aktiv werden und die Zukunft gestalten. Mittels einer dezentralen Energieversorgung sollen alle Möglichkeiten, die in der Region nachhaltig und wirtschaftlich erscheinen gebündelt werden, um unabhängig von den großen Energieversorgern unmittelbar an der Versorgungssicherheit zu arbeiten. Konkret geht es darum, die Energiefelder Wind, Wasserkraft, Geothermie, Biogas und Photovoltaik zu bündeln, damit alle Beteiligten wie die Grundbesitzer, regionale Investoren, eventuellen Bürgerbeteiligungen und Großinvestoren im Sinne des Regionalwerks agieren. Soweit möglich soll Wertschöpfung vor Ort generiert werden, das Geld also in der Region bleiben. Michael Perkmann und sein Team beschäftigen sich mit der Projektierung von Anlagen, bieten Kommunen technische Unterstützung bei ihren Versorgungseinrichtungen und versuchen Projektideen und Investoren zusammen zu bringen. Aktuell sind in der Region neun Geothermie- und fünf größere Photovoltaikanlagen in der Planung. Es muss also ein Konzept für ein Fernwärmenetz und für ein angepasstes Stromnetz ausgearbeitet werden. Da wird aber nicht nur regional gedacht, mit dem EU Projekt SOBOS wird die Zusammenarbeit von Südostbayern, Oberösterreich und Salzburg auf diesem Gebiet gefördert.

Zukünftig wird  das Regionalwerk auch selbst Strom anbieten, die Vermarktung von Strom soll nach Abschluss der Verträge mit lokalen Energieerzeugern heuer beginnen. Neben der Tiefengeothermie mit der Versorgung von großen Wärmekunden und ganzen Dörfern wird auch die oberflächennahe Geothermie mit Anlagengrößen von 1-10 Megawatt untersucht, damit lassen sich z.B. einzelne Siedlungen nachhaltig mit Wärme versorgen. Das Erstellen von Arealnetzen ist ein weiteres Betätigungsfeld. In einem begrenzten Gebiet wie beispielsweise einem Gewerbegebiet sollen die bisher unkoordinierten Energiebedürfnisse der einzelnen Betriebe aufeinander abgestimmt werden. Bisher wird vielerorts anfallende Abwärme nicht genutzt, in Zeiten von hohen Energiepreisen und steigenden Umweltauflagen ein naheliegendes Konzept.

Fliesend wandelte sich der Vortrag zu einer großen Diskussionsrunde. Nach einem Einwurf, ob den Biogasanlagen wirklich nachhaltig seien, war man mehrheitlich der Ansicht dass bestehende Anlagen weiter genutzt werden sollten. Auf die Frage was denn nun schon konkret erreicht wurde verwies Herr Perkmann auf das Arealnetz in Teisendorf, auf die 12 Wärmekonzepte für Gemeinden und die kommende Geothermieanlage Kirchweidach II. Auf den Einwand, dass Wind- und Photovoltaikanlagen überwiegend am Tag Energie erzeugen und es somit zu einem Überschuss kommen kann erwähnte Michael Perkmann die gemeinsame Studie mit dem Frauenhofer Institut zu drei regionalen Speichermodellen. Zudem berichtete vom neuesten Beschluss in der Verwaltungsratssitzung. Es soll eine zusätzliche Investitions-GmbH gegründet werden, Mitgliedskommunen mit Geld auf der Habenseite können so auch direkt investieren. Nachdem die Fragen aus dem Gremium hinreichend beantwortet waren beschloss Bürgermeister Thomas Schmidinger diesen Teil mit einem Dank an Michael Perkmann für sein Kommen und seinen Vortrag.

Quelle: Pressebericht für Gemeindebereich Schnaitsee – mhei

 

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